Modernste Einsatzleittechnik
Aber nicht nur Ausbildung und Organisation müssen in einer Bezirksalarmzentrale und Feuerwehr-Leitstelle auf dem aktuellsten Stand sein, auch das technische Umfeld muss diesen Voraussetzungen entsprechen und auch regelmäßig überprüft werden. Dies geschieht zumindest zweimal täglich, jeweils bei der Dienstübergabe nach 12 Stunden Tag- oder Nachtdienst. Beginnend bei den Notrufleitungen über die Telefonleitungen für Amtsgespräche und die digitalen Sprechfunkgeräte, bis hin zur Brandmeldeanlage des Feuerwehrhauses und deren Anschluss an das automatische Übertragungssystem zur BAZ wird alles getestet. Bei der hohen Anzahl an TUS-Anschlüssen im Bezirk Mödling (Anfang 2014 ca. 350 Teilnehmer) ist dieses System mittlerweile nicht weniger wichtig als die Telefonleitungen für den Notruf selbst. Ebenso werden sämtliche weiteren Kommunikationsmittel wie E-Mail und Fax überprüft; etwaige Störungen oder Wartungsausfälle dieser oder anderer Systeme werden natürlich im Dienstjournal vermerkt, und eine schnellstmögliche Reparatur veranlasst.
Insgesamt stehen zwei Hauptarbeitsplätze für die Disponenten zur Verfügung, an denen sämtliche Systeme mit einer Tastatur und einer Maus bedient werden können – dahinter stehen als Hardware inzwischen nicht weniger als sechs Einzelcomputer. Zusätzlich gibt es vier weitere Nebenarbeitsplätze, an denen in Großschadensfällen ebenfalls die Entgegennahme von Notrufen bzw. die Einsatzkoordination per Funk oder Telefon erfolgen kann. Weitere PCs und Laptops für den „normalen“ Dienstbetrieb der Feuerwehr Mödling können kurzfristig zusätzlich zur Verfügung gestellt werden. Diese Computer, Server und Netzwerkkomponenten sind mittlerweile auch „fachgerecht“ untergebracht; in einem Serverraum im Keller des Feuerwehrhauses Mödling, der über Klimatisierung, Notstromversorgung, Temperaturüberwachung und ein Rauchansaugsystem zur Brandfrüherkennung verfügt. In diesem Raum sind auch die Telefonanlage, das Hausrufsystem und die Langzeitdokumentation untergebracht. Nicht selten bemerken externe Systemspezialisten, dass ein derart ausgestatteter Technikraum in so manchem mittelständischen Betrieb nicht vorzufinden ist.
Die wichtigsten Komponenten des Technikraums sowie die EDV-Stromkreise in der BAZ sind natürlich notstromversorgt; zunächst durch eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), die man sich als große Batterie vorstellen kann und die zusätzlich einen Schutz vor Spannungsspitzen- oder
-schwankungen aus dem Stromnetz bietet – und das für immerhin 30 Minuten.
Doch auch nach einem mehr als halbstündigen Stromausfall gehen in der BAZ nicht die Lichter aus – ein paar Räume weiter im Kellergeschoß steht ein 70 kVA Notstromaggregat bereit, durch den die Systeme mit Strom versorgt werden können, so lange der Ausfall eben dauert. Selbst wenn dieser Generator trotz regelmäßiger Wartungen, Überprüfungen und Tests einmal nicht funktionieren sollte, besteht zusätzlich noch die Möglichkeit die EDV-Stromkreise extern mit einem Stromgenerator aus einem der Fahrzeuge der FF Mödling über die USV zu versorgen.
Die Bezirksalarmzentrale der Feuerwehren des Bezirkes Mödling ist also sowohl technisch, als auch personell und organisatorisch sehr gut aufgestellt. Sie braucht keinen Vergleich zu scheuen und kann auch voller Zuversicht in die Zukunft blicken, nachdem im abgelaufenen Jahr 2013 bereits das 40-jährige Bestehen gefeiert wurde!
Wenn auch mitunter von außen nicht viel mehr von der BAZ wahrgenommen wird als das bekannte (und teilweise auch schon durch den lautlosen Statusfunk ersetzte) „Hier Florian Mödling, kommen“, so hat sich diese Dienststelle in den vergangenen Jahrzehnten dennoch von einem „Funkzimmer“ zu einem echten Dienstleistungsbetrieb entwickelt! Und so wird die Aufgabe der Disponenten und des für die BAZ als Gesamtverantwortlicher zuständigen Kommandanten BR Peter Lichtenöcker auch gesehen: Als Servicestelle zur Unterstützung der Feuerwehren unseres Bezirkes und zum Schutz unserer Bürger.