Sept 2013 

Eröffnung der neuen Bezirksalarmzentrale

Die Rettung von Menschenleben beginnt mit dem Notruftelefonat! Diese Tatsache haben auch schon unsere Vorgänger in weiser Voraussicht erkannt und so können wir heuer bereits das 40jährige Bestandsjubiläum der Mödlinger Bezirksalarmzentrale begehen - schon das alleine wäre ein Grund zum Feiern! Aber wie gewohnt setzen wir hier in Mödling noch einen d’rauf: Nach einigen nervenaufreibenden Monaten mit Zu- und Umbauarbeiten, Lärm- und Schmutzbelästigungen, Ausweichquartieren und Improvisationen können wir heute unsere völlig neue Bezirksalarmzentrale ihrer Bestimmung übergeben. Eine Zentrale die in Bezug auf Ausstattung und Gestaltung auf dem neuesten und modernsten Stand der Leitstellentechnik ist!

Begonnen hat es bereits im Jahr 1973: Damals schon erfolgte die Alarmierung der Feuerwehren Mödling und Wiener Neudorf zentral aus einem Funkzimmer im alten Feuerwehrhaus, im Herzen der Stadt, in der Elisabethstraße. Nach und nach wurde dieses System erweitert und schon bald danach konnten alle 25 freiwilligen Feuerwehren und auch die 5 Betriebsfeuerwehren in unserem Bezirk von der Alarmzentrale aus alarmiert werden. Eine gänzlich neue Ära begann 1984 mit der Eröffnung unseres Feuerwehrhauses hier am Schulweg. Auch schon damals war unsere Feuerwehrzentrale eine der modernsten im gesamten Bundesgebiet.

Doch die technischen Entwicklungen schreiten rasant voran und alle wissen, dass ein Elektrogerät, das man sich heute kauft schon morgen veraltet und unmodern ist! Diese Entwicklungen haben auch vor dem Feuerwehrwesen nicht Halt gemacht, sodass 1995 eine komplette Umstellung auf neue Technologien erfolgen musste. und dennoch hat uns – wenn auch erst 18 Jahre nach der letzten General-Adaptierung - der technische Wandel wieder eingeholt. Es war daher notwendig, neue Akzente für eine moderne und funktionelle Bezirksalarmzentrale zu setzen. Wir haben dazu bauliche, technische und organisatorische Konzepte entwickelt, die zukunfts- und wegweisend sind. Baulicherseits wurde auf neue Erkenntnisse und Vorschriften in Bezug auf Ergonomie und Arbeitsplatzgestaltung Bedacht genommen, und es wurde auch darauf Augenmerk gelegt, dass die Zentrale im Falle von Großschadenereignissen leicht und ohne Aufwand erweitert und auf mehrere Räume im Hause sozusagen „verteilt“ werden kann.

LR Dr. Stephan Pernkopf bei der Ansprache

Es wurden die notwendigen technischen Vorsorgen für Kommandostellen und Führungsstäbe getroffen. Auf der Technikseite ist es uns gelungen nunmehr wieder alle Bedingungen für den heutigen Stand der EDV- und Leitstellenausstattung zu erfüllen. Organisatorisch haben wir einen ganz neuen – und bei Vielen nicht unumstrittenen – Weg eingeschlagen - nämlich die Unterbringung zweier selbstständiger Notruforganisationen unter einem Dach.

Auch LH-Stv. Mag. Karin Renner überzeugte sich vor Ort

Unsere neu geschaffene Zentrale beherbergt jetzt neben der Feuerwehralarmierung auch einen der 4 Standorte der Firma Notruf Niederösterreich. Wenn es sich dabei auch um zwei gänzlich eigenständige und voneinander unabhängige und getrennte Organisationen und Bereiche handelt, so können doch Kommunikationslücken bei gemeinsamen Einsätzen geschlossen werden. Technische Infrastrukturen wie z.B. die Notstromversorgung, die Telekommunikationsanbindungen, EDV-Serverlandschaften, bis hin zu Sozialräumlichkeiten u.v.m. werden gemeinsam genutzt, was zu einer Kostenminimierung führt.

Dies alles, ist nur machbar, wenn ausgezeichnete Mitarbeiter bereit sind, mit vollem Einsatz bei der Sache zu sein. Und unsere Disponenten sind mehr als ausgezeichnete Mitarbeiter! Wer die Feuerwehr braucht, ist meist in großer Not. Da kann es schon passieren, dass die Nerven des Anrufers blank liegen. Dies führt oft dazu, dass wichtige Angaben zum Notfall nur schwer verständlich oder lückenhaft vermittelt werden. Für den Notrufdisponenten der Feuerwehr eine große Herausforderung. Er muss den aufgeregten Anrufer nicht nur beruhigen, sondern ihm auch wichtige Informationen entlocken.

BFKDT Ing. Feischl und Bgm. LAbg. Hintner ebenfalls

Eine Aufgabe, die großes Einfühlungsvermögen, Fingerspitzengefühl und Fachwissen erfordert. Notrufdisponenten sind nicht gewöhnliche Telefonisten - sie sind Top-Spezialisten in einem hochsensiblen Bereich. Ihre Entscheidungen müssen sie oft in nur wenigen Sekunden treffen und diese sind für den Einsatzerfolg von größter Bedeutung. Je professioneller die Notrufdisponenten ausgebildet sind, desto größer stehen die Chancen, dass Menschen rasch und zielorientiert geholfen werden kann. Alle Disponenten der Bezirksalarmzentrale sowie das gesamte Kommando der Feuerwehr Mödling haben die umfangreiche Ausbildung absolviert und die Prüfung zum "Emergency Fire Dispatcher" abgelegt.

Überreichung der EFD Zertifikate

BR Peter Lichtenöcker dazu: "Es erfüllt mich mit großem Stolz, dass ein derart hohes Niveau auf Feuerwehrebene neben der Leitstelle Tirol einzig und alleine hier bei uns in Mödling zu finden ist. Dafür möchte ich mich bei allen Disponenten herzlich bedanken. Die gute Zusammenarbeit und das Vertrauen, dass hier in Mödling zwischen den Verantwortlichen der Stadtgemeinde und der Feuerwehr herrscht ist beispielgebend für viele andere Gemeinden."

Die Rettung von Menschenleben beginnt oft mit dem Notruftelefonat!

Bildautor: FF Mödling

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