Feuerwehr-Sprenggruppe des Bezirkes Mödling im Einsatz
In Münchendorf ist am Samstag, dem 8. Oktober 2005 der 30 Meter hohe Schornstein einer ehemaligen Schuhfabrik gesprengt worden.
Doch einfach machte es der altehrwürdige Schlot seinen Bezwingern nicht. Der ersten Sprengung widerstand er trotzig. Erst im zweiten Schuss konnte das einstige Industriewahrzeichen von Münchendorf „bezwungen“ werden.
Seit 7 Uhr früh war die Sprenggruppe 14 des Bezirkes Mödling mit den Vorbereitungen beschäftigt gewesen. Die Fallrichtung ist genau berechnet worden, in zehn Bohrlöchern wurden zunächst insgesamt zweieinhalb Kilogramm Sprengstoff (Gelatine-Donarit) verteilt.
Um punkt 12 Uhr Mittags fand die Sprengung zunächst planmäßig statt, der Münchendorfer Bürgermeister löste den Schuss aus.
Doch außer einem Knall und einer Staubwolke geschah nichts. Der Sockel war so gut gemauert, dass er trotz massiver Zerstörungen durch die Sprengung noch immer das tonnenschwere Gewicht des Schlotes trug.
Unter größten Sicherheitsvorkehrungen – es bestand nun Einsturzgefahr – mussten weitere Sprenglöcher gebohrt und Ladungen angebracht werden.
Kurz nach 13 Uhr wurde die zweite Sprengung ausgelöst, die den Schornstein endgültig bezwang. Er stürzte exakt in die vorgesehene Richtung und verschwand in einer Staubwolke.
Vor der ersten Sprengung hatte man dem Industriedenkmal noch Tribut gezollt, indem er ein letztes mal qualmen durfte. Ein Holzfeuer hatte dafür gesorgt.
Das ehemalige Industrieareal befindet sich im verbauten Gebiet, sodass umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen erforderlich waren. Die Umgebung war großräumig abgesperrt worden, die Bewohner der Häuser in der Nachbarschaft wurden vorsorglich angewiesen, die Fenster zu öffnen. Passiert ist aber nichts.
Unmittelbar neben dem Schornstein befindet sich auch ein Handymast, zu dessen Schutz ebenfalls umfangreiche Schutzmaßnahmen getroffen worden sind. So wurden die Basis des Schornsteins und Öffnungen in einer Mauer in Richtung Handymast mit Strohballen abgedämmt.
Auf dem Gelände wird das neue Gemeindezentrum Münchendorfs und auch der Neubau des Feuerwehrhauses entstehen.
Bildautor: