Okt 2006 

56-jähriger Hausarbeiter getötet

Die Explosion eines Kaminofens hat am Vormittag des 10. Oktober 2006 in Hinterbrühl ein Todesopfer gefordert.

Um 9.30 Uhr langte die Notrufmeldung bei der Feuerwehr-Bezirksalarmzentrale Mödling ein, die Feuerwehr Hinterbrühl wurde alarmiert.

Am Einsatzort, ein Einfamilienhaus in einer Nebengasse, fand die Feuerwehr eine Situation vor, die an die Explosion einer Bombe erinnerte. Der Stahleinsatz des Ofens war von der Wand weggerissen worden, die Ummauerung aus Ytong-Steinen war in ihre Bestandteile aufgelöst. Der Fußboden war mir Mauerbrocken übersät.

Der 56-jährige slowakische Hausarbeiter – er ist seit vielen Jahren für die Familie des Grundstückeigentümers tätig – wurde bei der Explosion des Ofens schwerst verletzt. Eineinhalb Stunden lang kämpften Notarzt und Sanitäter, unterstützt von Feuerwehrleuten, um das Leben des Mannes – vergeblich.

Der Kaminofen soll seit zwei Tagen beheizt worden sein. Heute Vormittag wollte man den noch heißen Ofen ausräumen. Ging man ursprünglich davon aus, dass es dabei zur explosionsartigen Durchzündung der im Ofen angesammelten Rauchgase gekommen war, brachten die Ermittlungen der kriminaltechnischen Sachverständigen, unterstützt von Feuerwehr und Rauchfangkegrermeister, im Lauf der stundenlangen Erhebungen ein völlig anderes Bild: Der Kaminofen war mit einem Wasserkessel ausgestattet, der in eine Zentralheizung einspeiste. In den frühen Vormittagsstunden vernahmen die im Haus anwesenden Personen knallartige Geräusche aus dem Wasserkessel. Man entschloss sich daher, das Heizgut aus dem Ofen zu entfernen um die Wärmezufuhr zu unterbrechen. Im Kessel hatte sich jedoch offensichtlich ein hoher Überdruck aufgebaut. Dieser führte zum explosionsartigen Zerknall des Kessels, wobei die gesamte ummantelnde Mauerkonstruktion zerstört wurde.

Der Hausarbeiter wurde von wegfliegenden Trümmern am Kopf und am Oberkörper getroffen. Eine weitere Person – ein Student – blieb unverletzt.

Warum kein Überdruckventil die Zerstörung des Kessels verhindert hat, muss noch geklärt werden.

Die Feuerwehr Hinterbrühl war mit neun Mann und zwei Fahrzeugen mehr als zwei Stunden lang im Einsatz.

Das Landeskriminalamt NÖ hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

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