Feb 2006 

Brunn am Gebirge

Gute Magennerven brauchte die Einsatzmannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Brunn am Gebirge bei einer Hilfeleistung in der Bahnstraße. In den Abendstunden des 23. Februar forderte die Polizei die Unterstützung der Feuerwehr an. Beim Wiener Zeitwohnsitz einer 64-jährigen Brunnerin war aufgefallen, dass der Postkasten von Zusendungen überquoll und offensichtlich seit längerer Zeit nicht geleert worden war. Nun galt es, in der Wohnung in der Bahnstraße Nachschau zu halten.

Die Eingangstür der Eigentumswohnung konnte die Feuerwehr zwar rasch öffnen, es gab aber über diesen Weg kein Weiterkommen: die Räumlichkeiten waren fast bis zur Decke mit Gerümpel und Sperrmüll vollgeräumt - eine sogenannte "Sammlerwohnung"! Gleichzeitig schlug den Einsatzkräften bestialischer Verwesungsgeruch entgegen.

Da zunächst vermutet wurde, die Vermisste könnte unmittelbar hinter der blockierten Tür liegen, entschloss man sich, über den Balkon im Hochparterre in die Wohnung vorzudringen. Nunmehr ausgerüstet mit schwerem Atemschutz schlugen die Feuerwehrleute die Scheibe des Balkonfensters ein. Als sie die heruntergelassene Jalousie entfernten, machten sie eine grausige Entdeckung: Aus einem Berg von Gerümpel ragte ein bereits deutlich verwester Fuß!

Mit diesem Fund war die weitere Feuerwehrtätigkeit unterbrochen. Beamte der Tatortgruppe des Landeskriminalamtes Niederösterreich übernahmen die Ermittlungen in der Sammlerwohnung.

Blick in die Sammlerwohnung: Gerümpel, fast bis zur Decke...

Auch dabei war die Hilfe der Feuerwehr erforderlich. Zu später Stunde benötigten die Beamten einen Großcontainer, um die Gegenstände, unter denen die Tote "verschüttet" war, für eventuelle weitere Ermittlungen verwahren zu können.

Über die Bezirksalarmzentrale fragte Einsatzleiter HBI Fritz Gollob bei der Feuerwehr Mödling um Unterstützungsmöglichkeiten an. Kurz darauf setzte sich das Wechselladerfahrzeug der Feuerwehr Mödling mit einer in der Mödlinger Müllumladestation aufgenommenen Containermulde in Richtung Brunn in Marsch.

Trotz schwieriger Zufahrt zum Balkon über eine durchfeuchtete Wiese gelang es, den Container an der gewünschten Stelle zu platzieren.

Das Wechselladerfahrzeug der FF Mödling liefert eine Containermulde an

Nun konnten die Beamten des Landeskriminalamtes die Tote freilegen. Nach ersten Erkenntnissen dürfte die Frau rücklinks in eine Vertiefung zwischen den aufgestapelten Müllbergen gestürzt und von herabfallenden Gerümpel begraben worden sein.

Beamte des Landeskriminalamtes bei den Erhebungen am Tatort

Mit der Bergung der Leiche durch die Polizisten war auch der Assistenzeinsatz der Feuerwehr zu Ende. Die Containermulde wurde am Brunner Bauhof verwahrt, danach konnten alle Kräfte der Feuerwehr Brunn und Mödling gegen 1.30 Uhr einrücken.

Abtransport der nach stundenlanger Arbeit freigelegten Leiche

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