Feb 2010 

Verkehrsunfall auf der A21 forderte 6 Menschenleben

+++ UPDATE - 13:10 Uhr +++

Für Anfragen von Angehörigen der Insassen wurde eine eigene Info Hotline der "144 Notruf NÖ" eingerichtet: 0043/800 144 244

+++ UPDATE - 12:15 Uhr+++

Kurz nach Mitternacht ereignete sich ein folgenschwerer Verkehrsunfall auf der A21, der Außenringautobahn, in Fahrtrichtung Westen kurz vor der Ausfahrt Heiligenkreuz.

Auf der 1. Spur kollidierten ein LKW, ein LKW-Sattelzug sowie ein Reisebus. Der Lenker des Sattelzuges sowie mehrere Personen im Reisebus wurden dabei in den Kraftfahrzeugen eingeklemmt.

Michael Krouzek von der Bezirksalarmzentrale Mödling alarmierte um 00:06 Uhr die Freiwilligen Feuerwehren Sparbach und Sittendorf zur Menschenrettung auf die Autobahn.

Beim Eintreffen des ersten Fahrzeuges der Freiwilligen Feuerwehr Sparbach bot sich ein Bild des Schreckens. Verletzte Personen rannten auf der Autobahn blutüberströmt umher. Andere Menschen lagen aufgrund deren schwerer Verletzungen auf der Fahrbahn.

Die Feuerwehr Sparbach begann mit dem hydraulischen Rettungssatz den eingeklemmten Lenker des Sattelzuges zu retten. Die Feuerwehr Sittendorf verschaffte sich einen Lageüberblick bei dem Reisebus. Hier wurde schnell erkannt, dass die Einsatzkräfte durch die hohe Anzahl an Verletzten bzw. eingeklemmten Personen nicht ausreichen würden.

Daher wurde die Freiwillige Feuerwehr Gaaden zum Einsatz nachalarmiert und wurde zur Unterstützung der Menschenrettungen beim Reisebus eingesetzt.

Binnen kürzester Zeit verwandelte sich die 2. Fahrspur zur Triage. Um den Überblick über die Verletzten zu behalten wurden diese Personen mit einer PLS Karte, die über deren Verletzungsgrad Auskunft gibt, ausgestattet. So konnte eine effiziente medizinische Betreuung gewährleistet werden.

Nach rund 20 Minuten konnten die Einsatzkräfte der Feuerwehr Sparbach den Lenker des Sattelzuges aus seiner Zwangslage befreien. Sofort begaben sich die Feuerwehrmitglieder zur weiteren Unterstützung zum Reisebus. Zu dieser Zeit standen vier hydraulische Rettungsgeräte gleichzeitig im Einsatz.

Da es Temperaturen unter dem Gefrierpunkt hatte, wurde über den anwesenden Bezirksfeuerwehrkommandant-Stellvertreter BR Ing. Richard Feischl ein Shuttle-Service für die rund 20 Leichtverletzten mit den Mannschaftstransportfahrzeugen der Feuerwehren Brunn am Gebirge, Mödling und Perchtoldsdorf ins Sicherheitszentrum Brunn am Gebirge organisiert.

Die Befreiung der Insassen des Reisbusses gestaltete sich aufgrund der Enge im Fahrzeug äußerst schwierig. Um einen besseren Zugang zu den Verletzten zu bekommen, wurden die Sitzreihen aus dem Bus geschnitten und entfernt.

Über Schaufel- und Krankentragen wurden die Personen aus dem Fenster hinausgehoben und an die wartenden Einsatzmannschaften übergeben. Nach rund einer Stunde konnte die letzte eingeklemmte Person aus dem Reisbus befreit werden.

Durch den starken Aufprall und der damit verbundenen Deformierung des Reisebusses kam für 6 Personen jede Hilfe zu spät. Sie konnten nur mehr Tod aus dem Bus geborgen werden. Dies stellte eine enorme psychische Belastung für die Einsatzkräfte dar.

Der Abtransport der rund 10 Schwerverletzten war nur mit vereinten Kräften möglich. Diese mussten nämlich über die Mittelleitschiene auf die Gegenfahrbahn getragen werden, da hier die meisten Rettungsfahrzeuge aufgestellt wurden. Daher war in beiden Fahrtrichtungen die Außenringautobahn zwischen Hinterbrühl und Heiligenkreuz für mehrere Stunden gesperrt.

Nach den Vermessungsarbeiten der Polizei konnte mit den Bergearbeiten der beteiligten Fahrzeuge begonnen werden. Hierfür wurde das Kranfahrzeug Mödling, das Abschleppfahrzeug-LKW der Berufsfeuerwehr Wien seitens der Feuerwehr sowie eine private Fachfirma von der Autobahnpolizei angefordert.

Der LKW-Zug in den der Reisebus krachte war derart stark deformiert, dass die Anhängevorrichtung von der Freiwilligen Feuerwehr mit einem Schneidbrenner aus dem Werkstättenfahrzeug der Berufsfeuerwehr abgeschnitten werden musste.

Die äußerst komplizierte Bergung des Reisebusses wurde von der Berufsfeuerwehr Wien durchgeführt. Probleme bereiteten die völlige Zerstörung des Rahmens und der Vorderachse, sowie die niedrige Bodenfreiheit von Bussen. Das Fahrzeug musste mehrmals angehoben werden um ein Abschleppen zu ermöglichen. Die Bremsen konnten nur mit Unterstützung von Hebekissen gelöst werden.

Bis um 9 Uhr 15 standen ein Großteil der rund 60 Einsatzkräfte unter der Einsatzleitung von OBI Heinrich Holzer im Einsatz. Die Zusammenarbeit der Feuerwehr-Einsatzkräfte funktionierte hervorragend und unkompliziert.

Bildautor: Martin Hofbauer & Herbert Wimmer /BFK Mödling

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