Aug 2020 

FF Gumpoldskirchen

Am 21.08.2020 um 06:59 wurde die Freiwillige Feuerwehr Gumpoldskirchen gemäß Alarmplan gemeinsam mit der FF Guntramsdorf zu einer Menschenrettung mit mehreren eingeklemmten Personen (Alarmstufe T3) alarmiert.

Ein ÖBB City Shuttle kollidierte zur Hauptverkehrszeit auf einem beschrankten und mit Lichtsignalen versehenen Bahnübergang mit einem dreiachsigen LKW, beladen mit Stahlbauteilen mitten im Gemeindegebiet von Gumpoldskirchen. Trotz Notbremsung des Zuges wurde der LKW über 50 Meter weit auf dem Gleiskörper Richtung Wien mitgeschliffen.

Glücklicherweise konnte nach Eintreffen der ersten Einsatzkräfte Entwarnung gegeben werden. Es kam zu keinem Personenschaden und es wurden weder Personen eingeklemmt, noch verletzt.

Von der Einsatzleitung wurden folgende Einsatzabschnitte zur Bewältigung der Lage angeordnet:

  • Absperrung der Unfallstelle
  • Aufbau des Brandschutzes von den beiden HLFs der FF GPK jeweils seitlich der Unfallstelle mit 2 C- und 2 Schaumrohren
  • Auffangen der auslaufenden Betriebsmittel
  • Umpumpen der Betriebsmittel
  • Entladen des LKW zur Gewichtsreduktion bei der Bergung
  • Bergung des LKW aus dem Gleisbereich mit KRAN Mödling
  • Lageführung/ Dokumentation und Koordinierung mit KDOFA GPK
  • Versorgung der Einsatzkräfte

Aus den unterschiedlichen Tankbehältern des LKW mussten an die 400 Liter Betriebsmittel (Diesel, AdBlue und Hydrauliköl) abgepumpt und der fachgerechten Entsorgung zugeführt werden.

Dieser Einsatzabschnitt wurde durch den Schadstoffzug der FF Wr. Neudorf in bewährter Weise abgearbeitet.

Die Entladung der 3,5 Tonnen schweren mitgeführten Stahlbauteile wurde händisch durchgeführt und zum Abtransport mit einem Ersatzlastkraftwagen abgelegt.  Diese schweißtreibende und körperlich schwere Tätigkeit erledigte die Nachbarfeuerwehr Guntramsdorf.

Nach der Entladung des LKWs und Abpumpen sowie Binden des ausgelaufenen Hydrauliköls wurde das Kranfahrzeug des NÖ Landesfeuerwehrverbandes, stationiert bei der Feuerwehr Mödling, zur LKW-Bergung eingesetzt.

Nachdem der Zug mit eigener Kraft wegfahren konnte, wurde mit der aufwendigen Bergung begonnen. Da sich der schwer beschädigte LKW im Gleisbett mit den Schienen verkeilt hatte, gestaltete sich die Bergung mehr als schwierig. Ein Aufstellen des Krans war aufgrund der Oberleitung und der örtlichen Gegebenheiten nicht möglich. Mit der 20 Tonnen Seilwinde des Kranfahrzeuges konnte der LKW nach mehreren Versuchen weggezogen werden. Dazu musste das Kranfahrzeug mehrmals umgestellt werden. Unter Zuhilfenahme eines Zweiwegebaggers konnte der LKW anschließend zurück zum Bahnübergang gezogen werden. Eine Fachfirma übernahm den weiteren Abtransport.

 

Die FF Gumpoldskirchen stand von 07:00 bis 14:30 im schweißtreibenden und auch unter COVID-19-Bedingungen im Einsatz.

Leider wurden mehrmals die Absperrungen durch die vielen schaulustigen Personen nicht eingehalten und auch bewusst übertreten. Bei Einsätzen im Gleisbereich und vor allem bei Arbeiten mit Seilwinden bei solch großen Lasten sind die Sicherheitsabstände unbedingt einzuhalten!

Insgesamt standen vier Feuerwehren mit 52 Mitgliedern unter der Leitung von  Orts- und Bezirksfeuerwehrkommandant LFR Ing. Richard Feischl im Einsatz.

Die FF GPK bedankt sich bei allen eingesetzten Feuerwehren, Exekutive, dem Rettungsdienst, dem ÖBB Einsatzleiter und allen ÖBB Hilfskräften für die perfekte und kameradschaftliche Zusammenarbeit bei der Abarbeitung der anspruchsvollen Lage.

Bildautor: FF Gumpoldskirchen

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