Maria Enzersdorf
Nur zwei Tage nach dem glimpflich ausgegangenen Wohnungsbrand in der Hohe Wand-Straße, heulten am 23. Dezember 2017 erneut die Sirenen in Maria Enzersdorf. Diesmal wurden die ehrenamtlichen Einsatzkräfte, um 19:25 Uhr, zu einem Wohnhausbrand in die Zwetschkenallee alarmiert.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte am Unfallort, schlugen bereits Flammen aus dem Einfamilienhaus. Der Wohnhausbesitzer konnte sich mit letzter Kraft auf die Terrasse im 1. Stock retten. Unverzüglich wurde die Menschenrettung mittels Steckleiterteile vorgenommen. Nach wenigen Handgriffen konnte der Inhaber gerettet und dem Roten Kreuz übergeben werden. Dieser wurde mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Parallel dazu, begab sich ein Atemschutztrupp zur Brandbekämpfung ins Innere des Hauses. Durch die enorme Flammenbildung und extreme Hitze, musste jedoch der Innenangriff abgebrochen werden. Zusätzlich wurde ein weiteres C-Rohr im Außenangriff eingesetzt. Da zu diesem Zeitpunkt die Ausbreitung des Brandes bereits auf das gesamte Einfamilienhaus, inklusive Dachstuhl, übergegriffen hatte, wurde die Feuerwehr Brunn am Gebirge nachalarmiert. Nachdem das Hubrettungsfahrzeug der Feuerwehr Brunn am Gebirge in Stellung gebracht war, konnte mit dem Wasserwerfer ein zusätzliches Rohr in Betrieb genommen werden. In dieser Phase des Einsatzes waren bereits vier C-Rohre sowie der Wasserwerfer im Einsatz. Um den Brandherd auch von der Rückseite des Grundstückes bekämpfen zu können, wurde zusätzlich die Feuerwehr Gießhübl alarmiert. Da ein gefahrloser Zugang durch den dicht bewachsenen Garten nicht möglich war, entschied Einsatzleiter BI Martin Gall, die beiden weiteren C-Rohre der Gießhübler Einsatzkräfte, über das benachbarte Grundstück vorzunehmen. Somit standen insgesamt sechs C-Rohre und ein Wasserwerfer gleichzeitig im Einsatz. Windböen von rund 70 km/h erschwerten zusätzlich die Löscharbeiten, da Glutnester immer wieder neu entfacht wurden. Um die Wasserversorgung sicherzustellen, wurde das Wasserwerk der Marktgemeinde Maria Enzersdorf sowie Mitarbeiter eines Strom- und Gasunternehmens hinzugezogen. Zusätzlich wurde die Feuerwehr Perchtoldsdorf mit dem Wechselladecontainer-Atemschutz alarmiert, um vor Ort die leeren Atemschutzflaschen erneut zu füllen. Auch Bezirksfeuerwehrkommandant LFR Ing. Richard Feischl verschaffte sich persönlich einen Überblick der Lage. Für Brisanz sorgte die Meldung der Polizei, dass im Wohnhaus rund 30 Stück verschiedenster Waffen und Munitionen gelagert sein könnten und dadurch hohe Explosionsgefahr besteht. Über Funk wurde währenddessen um 21:48 Uhr ein Sturmschadeneinsatz - Baum über Straße - in der Fürstenstraße mitgeteilt. Dieser Einsatz wurde in weiterer Folge von der Feuerwehr Mödling übernommen.
Gegen 00:30 Uhr zeigten die massiven Löschmaßnahmen letztendlich ihre Wirkung, wodurch der Brand nach über fünf Stunden gelöscht werden konnte. Somit konnten die beiden Feuerwehren aus Gießhübl und Perchtoldsdorf die Tätigkeiten am Einsatzort beenden und in die jeweiligen Feuerwehrhäuser einrücken. Ständige Kontrollen am Brandobjekt, mittels Wärmebildkameras, zeigten dennoch eine Notwendigkeit, die Dachkonstruktion des Hauses zu öffnen. Um die Aufstellflächen vor dem Gebäude optimal nutzen zu können, mussten zwei abgestellte Fahrzeuge sowie ein Pkw-Anhänger ortverändert werden. Diese Aufgabe wurde durch die Kräfte der FF Maria Enzersdorf mittels vier Rangierrollern erledigt. Nun konnte das Sonderfahrzeug des NÖ Landesfeuerwehrverbandes, welches bei der Feuerwehr Brunn am Gebirge stationiert ist, in Stellung gebracht werden. Mittels dem, am Ladekran angebrachten Greifer, verschaffte man sich die nötigen Öffnungen am Dachstuhl, um gezielte Nachlöscharbeiten durchführen zu können. Nach rund einer Stunde wurden die letzten Arbeiten abgeschlossen und im Feuerwehrhaus mit den umfangreichen Wartungs- und Instandsetzungsmaßnahmen gestartet. Aktuell ist noch eine Brandwache mit zwei Einsatzfahrzeugen vor Ort, um die Lage zu sichern und etwaige Glutnester zu bekämpfen.
Die Freiwillige Feuerwehr Maria Enzersdorf bedankt sich recht herzlich bei allen eingesetzten Feuerwehrkräften sowie sämtlichen Institutionen, welche zum erfolgreichen Gelingen des Brandeinsatzes beigetragen haben!
Bildautor: Herbert Wimmer / Freiwillige Feuerwehr Maria Enzersdorf