Waldbrand auf dem Kalenderberg forderte 7 Feuerwehren mit 140 Einsatzkräften
In der Nacht vom 18. auf den 19. Juli 2015 kam es aus unbekannter Ursache zu einem Waldbrand nahe der Burg Liechtenstein in Maria Enzersdorf. Vor allem das Lokalisieren der eigentlichen Brandstelle gestaltete sich äußerst schwierig. Zuerst wurde in der Ortschaft Brandgeruch wahrgenommen und daraufhin von Polizei-Streifen versucht, die Ursache dafür zu finden. Um 1 Uhr 30 wurde dann die Freiwillige Feuerwehr Maria Enzersdorf alarmiert. Nachdem der Brandgeruch aus dem Waldgebiet rund um die Burg Liechtenstein kam, wurden alle befahrbaren Wege abgesucht, um den Brandherd zu finden. Da auch diese Maßnahmen nicht zum Erfolg führten, wurde gegen 4 Uhr der Polizei-Hubschrauber zur Erkundung aus der Luft angefordert.
Dieser konnte mit der Wärmebildkamera den Brand rasch ausmachen und lotste die Einsatzkräfte der Feuerwehr am Boden mittels Suchscheinwerfer zum Brandherd auf dem Kalenderberg. Erst dann war für die Feuerwehr auch das Ausmaß und die mögliche Zugrichtung des Brandes erkennbar. Der Brand betraf vor allem die Bodenvegetation und hatte noch nicht auf größere Bäume übergegriffen.
Gegen 5 Uhr wurden weitere Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Hinterbrühl, Gießhübl und Brunn am Gebirge alarmiert. Klar war zu diesem Zeitpunkt, dass vor allem die Wasserversorgung problematisch sein könnte. Als Puffer bis zum Errichten der ersten Zubringleitung wurde daher das Großtankfahrzeug der FF Brunn in Stellung gebracht.
Von zwei Richtungen aus wurden von den Tanklöschfahrzeugen der FF Maria Enzersdorf Löschleitungen in den Wald gelegt und von insgesamt 3 Verteilern im Laufe des Einsatzes 6 C-Rohre und ein B-Rohr vorgenommen.
Kleinere Glutnester wurden mit Feuerpatschen ausgeschlagen bzw. mit Löschrucksäcken abgelöscht. Anfänglich stand die Verhinderung einer weiteren Ausbreitung im Fokus, um die betroffene Fläche möglichst klein zu halten. Dann wurden die Glutnester innerhalb sukzessive abgelöscht.
Zur weiteren Wasserversorgung wurden noch die Freiwilligen Feuerwehren Biedermannsdorf, Mödling und Wiener Neudorf alarmiert. Damit konnte aus zwei Hydranten in jeweils rund 600 Metern Entfernung genügend Wasser zum Brandherd gepumpt werden, um den Brand unter Kontrolle zu bringen.
Weil die Befürchtung bestand, dass noch weitere Brandstellen vorhanden sein könnten, wurde noch eine dritte Versorgungsleitung von den Feuerwehren Mödling und Wiener Neudorf aufgebaut.
Um 7 Uhr 30 konnte Brand aus gegeben werden, wobei erst durch weitere Kontrollflüge mittels Hubschrauber auch weitere Brandherde ausgeschlossen werden konnten. Um 8 Uhr rückten daher die meisten Einsatzkräfte wieder ein. Eine Versorgungsleitung blieb bestehen und eine Brandwache wurde gestellt, um ein Wiederaufflammen zu verhindern.
Insgesamt waren 7 Freiwillige Feuerwehren mit 26 Fahrzeugen und 140 Einsatzkräften an den Löscharbeiten beteiligt. Zur Wasserversorgung wurden 2.000 Meter B-Schläuche verlegt, für die Angriffsleitungen waren weitere 800 Meter B- und C-Schläuche notwendig. Die betroffene Waldfläche wurde mit ca. 1.200 Quadratmeter geschätzt, die Brandursache ist noch Teil der Ermittlungen.
...::: Brand Aus - Nachlöscharbeiten im Gange :::...Hier ein kurzes Video, welches die Auswirkungen des Brandes und die Nachlöscharbeiten im Waldgebiet Liechtenstein zeigt.Posted by Freiwillige Feuerwehr Maria Enzersdorf on Sonntag, 19. Juli 2015
Bildautor: Pressestelle BFK Mödling