Apr 2014 

Wiener Neudorf

Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich am 14. April 2014 auf der A2 Südautobahn in Fahrtrichtung Graz kurz vor der Ausfahrt Wiener Neudorf.

Zwei PKW, ein LKW sowie ein LKW-Zug waren an diesem Unfall beteiligt, wobei drei Personen gleichzeitig in ihren Fahrzeugen eingeklemmt wurden. Ein zufällig vorbeifahrender Sanitäter des Roten Kreuzes Mödling leistete gemeinsam mit seiner Freundin Erste Hilfe und setzte einen der ersten Notrufe ab.

Die Bezirksalarmzentrale alarmierte um 12:49 Uhr die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neudorf zur Menschenrettung auf die Autobahn.

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte bot sich ein Bild der Verwüstung. Zwischen Abbiegespur und erstem Fahrstreifen kam es zum Auffahrunfall. Die beiden PKWs steckten zwischen den beiden LKWs fest.

Nach Erkundung der Schadenslage entschied Einsatzleiter HBI Walter Wistermayer, die Unfallstelle in zwei Einsatzabschnitte zu teilen.

Der Mannschaft des Vorausfahrzeuges und des schweren Rüstfahrzeuges wurde der erste Einsatzabschnitt mit dem weißen Volvo XC 60 mit Wiener Kennzeichen zugeteilt, welcher auf der Abbiegespur fast bis zur B- Säule unter dem vorderen LKW steckte.

Der mit dem Hilfeleistungslöschfahrzeug und dem Großtanklöschfahrzeug ausgerückten Mannschaft wurde der zweite Einsatzabschnitt, der auf der 1. Spur stehende bis zur A- Säule unter dem LKW befindliche VW Polo der Justizwache zugeteilt. Die nachrückende Mannschaft wurde auf beide Einsatzabschnitte aufgeteilt.

Unverzüglich wurde in beiden Einsatzabschnitten sowohl mit der Sicherung der Unfallfahrzeuge als auch mit der Rettung der eingeklemmten Personen begonnen. Neben dem Einsatz von Stufenkeilen wurde der Volvo zusätzlich mit einer Zahnstangenwinde in seiner Lage gesichert. Parallel dazu wurde die Unfallstelle abgesichert und ein zweifacher Brandschutz aufgebaut.

Nachdem beide Unfallfahrzeuge stabilisiert waren, konnte der Sattelanhänger durch den unverletzten polnischen LKW Lenker in Absprache mit der Feuerwehr durch die Luftfederung angehoben werden, um kostbare Zentimeter für die Rettung der eingeklemmten Personen zu gewinnen.

Der zweite am Unfall beteiligte LKW Lenker mit Wien-Umgebung Kennzeichen musste zu diesem Zeitpunkt bereits medizinisch versorgt werden. Da die Einsatzkräfte am Volvo nur über die Beifahrerseite bzw. am VW nur über die Fahrerseite Zugang zu den Fahrzeugen hatten, gestaltete sich die Rettung der im Fahrzeug befindlichen Insassen äußerst schwierig.

In der Anfangsphase wurden mittels hydraulischer Rettungsgeräte jeweils die vordere- bzw. hintere Türe der Fahrzeuge sowie die B- Säulen entfernt, um für den anwesenden Rettungsdienst eine Versorgungs- und in weiterer Folge eine Rettungsöffnung zu schaffen.

Gegen 13:15 kam es aufgrund der Landung des Notarzt-Hubschraubers “Christophorus 9” zu einer Sperre der Südautobahn in Fahrtrichtung Graz. Die verletzte männliche Person im VW Polo konnte gegen 13:22 Uhr befreit und dem Roten Kreuz übergeben werden.

Danach richtete sich die volle Konzentration in diesem Einsatzabschnitt der Rettung des verletzten LKW-Zug Fahrers. Über die von der Feuerwehr im schweren Rüstfahrzeug mitgeführte Rettungsplattform konnte der Lenker in Verbindung mit dem Spineboard patientenschonend aus seiner misslichen Lage befreit werden. Der LKW Lenker wurde mit dem Notarzthubschrauber nach Wien geflogen.

Leider kam für die Lenkerin des weißen Volvos (Einsatzabschnitt 1) jede Hilfe zu spät, trotz Einsatz mehrerer hydraulischer Stempel und umfangreichem Zubehör konnte durch die anwesende Notärztin nur mehr der Tod der Frau festgestellt werden. Als besonders starke psychische Belastung der Feuerwehrmänner folgte die Bergung der Toten aus dem völlig zerstörten Geländewagen.

Nach abgeschlossener Unfallaufnahme der Autobahnpolizei konnte mit dem Abtransport der am Unfall beteiligten Fahrzeuge begonnen werden. Der Sattelzug konnte durch die Feuerwehr soweit fahrbereit gemacht werden, um selbstständig die Autobahn zu verlassen. Der LKW Zug wurde durch eine Fachfirma abtransportiert.

Die Bergung der PKWs wurde durch die Feuerwehr übernommen. Der VW wurde mit dem Abschleppfahrzeug der Feuerwehr Wiener Neudorf, der Volvo mit dem Abschleppfahrzeug der nachalarmierten Feuerwehr Mödling von der Autobahn verbracht.

Um 15:21 Uhr konnte die Unfallstelle an die ASFINAG übergeben werden. Die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neudorf stand mit insgesamt 22 Mitgliedern und 7 Fahrzeugen im Einsatz, welche von acht Mann im Feuerwehrhaus sowie 3 Mann und einem Fahrzeug der Feuerwehr Mödling unterstützt wurden.

Bildautor: Derkits & Wimmer / Pressestelle BFK Mödling

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