Dez 2005 

Weihnachtliche Pony-Rettung in Gießhübl ohne Happy End - jetzt sogar wüste Beschuldigungen der Retter

Skandalöse, haltlose Vorwürfe gegen Feuerwehrleute und Amtstierarzt sind der neueste Höhepunkt im Tierdrama am Gießhübl. Die Besitzerin des verstorbenen Ponys schreckt nicht davor zurück, die Helfer und Retter zu bezichtigen, das Tier getötet und dann verschleppt, Koppel und Stall „verwüstet“ und Futtervorräte vernichtet zu haben…

„Diese Anschuldigungen gegen Personen, die im Auftrag und in Anwesenheit eines Repräsentanten der Bezirksverwaltungsbehörde agiert haben, richten sich von selbst und wären ansich keines Kommentars Wert, stellt Bezirksfeuerwehrkommandant Oberbrandrat Franz Koternetz fest. „Andererseits können derartige Umkehrungen der Tatsachen nicht einfach hingenommen werden. Das Bezirksfeuerwehrkommando lässt daher von Juristen rechtliche Schritte gegen diese Person und die von ihr erhobenen Verleumdungen prüfen!“

Die rührenden Bemühungen um das Tier hatten letztendlich keinen Erfolg. Es war bereits zu schwach. Am Nachmittag des 25. Dezember versagte der Kreislauf des Ponys

Wie der ORF im Radio NÖ sowie in der Online-Redaktion www.orf.at am 29. Dezember 2005 berichtete, liegt das Obduktionsergebnis des verstorbenen Ponys nunmehr vor. Damit steht fest, dass das bis aufs Skelett abgemagerte Tier aufgrund „chronischer Unterernährung“ gestorben ist – es ist verhungert!

Die am Heiligen Abend vom Amtstierarzt in die Wege geleitete Rettungsaktion der Feuerwehr konnte dem ausgemergelten Tier nicht mehr helfen.

Ausgebeutet, verhungert, von den Besitzern im Stich gelassen...

Vom Doku-Team der Pressestelle des Bezirksfeuerwehrkommandos Mödling ist der gesamte Feuerwehreinsatz, der im Auftrag der Behörde erfolgt ist, lückenlos bildlich dokumentiert worden. Eine CD mit dem kompletten Foto-Beweismaterial wurde der Bezirksverwaltungsbehörde zwischenzeitlich ausgehändigt.

Auf dieser augenscheinlich äußerst gepflegten Koppel verhungerte der Ponyhengst Ginger

Seit 28. Dezember 2005 prangt nun an der Pferdekoppel, die sich am Ende der Gießhübler Guttmanngasse, gleich neben der Lärmschutzwand der A 21 befindet, ein Schild mit folgender Aufschrift (Originaltext):

Liebe Ponyfreunde!

Leider müssen wir Euch mitteilen, dass ein offenbar kranker Typ am Heiligen Abend eingestiegen ist und unseren lieben "Ginger" im Stall überrumpelt und umgebracht hat. Haben viele von Euch den lieben Hengst bis zur Tat noch gesehen und er war ein gutmütiger Freund der Kinder. Auch haben einige von Euch beim Fest am 23.12.05 ihn noch gebürstet und gefüttert. Anzeige wurde erstattet!

Leider hilft das dem Tier nichts mehr aber welches unserer gutgenährten Pferde wird sonst das Nächste sein?

Laßt Euch das nicht bieten!

Euer Ponyteam

Anschuldigungen gegen die Helfer - Juristen des BFK prüfen die Möglichkeit einer Verleumdungsklage

Wie die Bezirkshauptmannschaft bestätigt hat, ist bei ihr eine achtseitige, handschriftliche Anzeige der Pferdehalterin gegen „Unbekannt“ eingelangt, worin wüste Behauptungen und Anschuldigungen erhoben werden.

Im Gegenzug hat der Amtstierarzt Strafanzeige gegen die Tierhalterin erstattet.

Auch der Ernährungszustand der anderen acht Pferde, die sich jetzt noch auf der Koppel befinden, beschäftigt die Behörde. Denn von „gutgenährt“, wie die Pferdehalterin dies darzustellen versucht, hat der Amtstierarzt nichts feststellen können.

So ordentlich sieht es auf der Koppel aus, auf der die Tiere angeblich gutgenährt sind...

Klaffende Rückenwunde: so sehen gut gepflegte Pferde aus...

Bericht vom 25. Dezember 2005:

Kein Happy End für den Weihnachtseinsatz der Feuerwehr Gießhübl: Jenes bis aufs Skelett abgemagerte Pony, das die Feuerwehrleute in der "Heiligen Nacht" gemeinsam mit dem Amtstierarzt aus einer verwahrlosten Koppel gerettet haben, ist am Nachmittag des Christtags verstorben.

Die ganze Nacht über haben sich die Besitzer jener Koppel, wohin das völlig apathische Pony gebracht worden war, rührend um das Tier gekümmert. Anfangs sah es auch so aus, als ob die Bemühungen Erfolg haben würden, denn das Tier begann nach der Befreiung das angebotene Heu gierig zu fressen. Zum Aufstehen aber war es zu schwach. Im Lauf des Christtags verschlechterte sich der Zustand des Tieres dann zusehends, am Nachmittag versagte dann der Kreislauf.

Der behandelnde Tierarzt hat eine Obduktion des Ponys angeordnet, um die genaue Todesursache zu klären und den skandalösen Ernährungszustand des Tieres für das Behördenverfahren einwandfrei zu dokumentieren.

Die rührenden Bemühungen um das Tier hatten letztendlich keinen Erfolg. Es war bereits zu schwach. Am Nachmittag des 25. Dezember versagte der Kreislauf des Ponys

Die Freiwillige Feuerwehr Gießhübl musste erneut zum Pony ausrücken - diesmal, um das verendete Tier aus seinem neuen Stall ins Freie zu bringen, wo es zur Obduktion abgeholt wird.

Das Pony gehörte einer Wienerin, die in einer völlig verwahrlosten Koppel noch mehrere andere Ponys in sichtlich schlechtem Zustand hält. Die Frau erwartet nun ein Verfahren. Bei einem Gespräch mit dem Tierarzt am Christtag zeigte sich die Frau völlig uneinsichtig. Sie versorge ihre Tiere gut und füttere sie ausreichend. Das verstorbene Pony sei einfach alt gewesen.

Die Beobachtungen sprechen eine andere Sprache: am Christtag fraßen die auf der Koppel verbliebenen Ponys Stroh, das die Frau aufgebracht hatte. Ein deutlicher Hinweis, so der Tierarzt, dass die Pferde großen Hunger haben müssen. Hätten sie Besseres zu fressen, würden sie Stroh jedenfalls verschmähen.

Bericht vom Pony-Rettungseinsatz am 24. Dezember 2005:

Weihnachtseinsatz der Feuerwehr Gießhübl: In der "Heiligen Nacht" retten sie ein bis aufs Skelett abgemagertes Pony aus einer Koppel, wo es gewissenlose "Tierhalter" seinem Schicksal überlassen hatten. Das Tier war bereits so schwach, dass es nicht mehr aufstehen konnte. In einer spektakulären Rettungsaktion befreiten Feuerwehrleute und Amtstierarzt das hilflose Tier und brachten es in einem Stall unter, wo das Pony nun behandelt wird.

Feuerwehrleute dringen zu dem völlig geschwächten Pony vor

Es war schon dunkel, als am Heiligen Abend der Notruf von Dr. Weiss, Amtstierarzt der Bezirkshauptmannschaft Mödling, bei der Feuerwehr-Bezirksalarmzentrale Mödling eintraf. Er bat um Hilfe der Feuerwehr Gießhübl beim Abtransport eines erbarmungswürdigen, fast verhungerten Ponys, das nicht mehr laufen konnte.

Das Tier ist bis aufs Skelett abgemagert - es leistete keinen Widerstand

Bereits tagsüber hatten aufmerksame Tierfreunde in einer völlig heruntergekommenen Koppel in Gießhübl bemerkt, dass eines der Tiere am Ende seiner Kräfte war. Auf der Koppel befinden sich mehrere Ponys, die Tiere werden laut Aussagen der Tierfreunde nur äußerst schlecht versorgt und unter skandalösen Zuständen, die sie als tierquälerisch bezeichnen, gehalten. Mit Ponyreiten wird mit den Tieren Geschäft gemacht.

Im Lauf des Tages soll es einen Kontakt zu den Pferdehaltern gegeben haben, wobei von diesen erklärt worden sein soll, sie würden sich um das schwache Tier kümmern. Statt dessen aber lag das Pony am späten Nachmittag völlig apathisch in der total verschmutzen Koppel im Freien. Nun wurde der Amtstierarzt eingeschaltet, der die sofortige Beschlagnahme des erbarmungswürdigen Tieres verfügte.

Der Amtstierarzt bespricht mit den Helfern die Rettungsaktion

Nun galt es aber, das Pony aus dem "Tier-KZ", das sich hinter der Lärmschutzwand der A21 verbirgt, wegzubringen - ein neuer Stall, wo es medizinisch behandelt werden kann, war schon gefunden. Ein schwieriges Unterfangen, denn das nicht mehr gehfähige Tier musste zunächst Dutzende Meter bis zur Straße getragen werden. Eine Kunststoffplane diente als provisorische Trage und der Lieferwagen eines Feuerwehrmannes als Tierrettungsfahrzeug.

Hebegurte werden unter das Pony geschlungen

Transport mit einer Plane als Behelfstrage

Das Tier wird zur Straße getragen...

...wo schon ein Transportfahrzeug eines Feuerwehrmannes wartet.

Am Zielort angekommen, transportierten die tierfreundlichen Feuerwehrleute das Pony auf gleiche Weise in seinen neuen Stall. Noch im Liegen begann dort das ausgehungerte Tier das angebotene frische Heu zu fressen. Ein niedergelassener Tierarzt aus Perchtoldsdorf wurde verständigt, er übernimmt die weitere Behandlung des Ponys.

Nach Abschluss dieser weihnachtlichen Rettungsaktion konnten die Feuerwehrleute zu ihren Familien zurück kehren, um mit ihnen das Weihnachtsfest zu feiern.

Wenig Festliches erwartet hingegen die "Pferdehalter": der Amtstierarzt leitet gegen sie ein Strafverfahren wegen Tierquälerei ein.

Ein am Einsatz beteiligter Feuerwehrmann: "Man kann nur hoffen, dass diese gewissenlosen Menschen eine saftige Strafe bekommen und dass die Behörde gegen sie ein Tierhalteverbot ausspricht, damit sie in Zukunft keine Tiere mehr halten und quälen können!"

Pressestelle Bezirksfeuerwehrkommano Mödling

Fotos: HofBauer/BFK Mödling

Bildautor:

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